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Eine weltweite Marke, regional produziert: Wo wird Coca-Cola in Deutschland hergestellt?

14/12/2022
Standorte |
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14/12/2022
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Coca-Cola? Kennt jeder und gibt es (fast) überall auf der Welt zu kaufen. Was weitaus weniger bekannt ist: Coca-Cola, Fanta, Sprite und Co. werden in Deutschland weitgehend regional hergestellt. Vom bayerischen Fürstenfeldbruck bis Mölln in Schleswig-Holstein produziert Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) an 14 Coca-Cola Standorten bundesweit seine Erfrischungsgetränke.
Von Bayern bis Schleswig-Holstein, von Nordrhein-Westfalen bis Brandenburg: Coca-Cola setzt bei der Herstellung seiner Erfrischungsgetränke überwiegend auf Regionalität.
Regionale Produktion, kurze Lieferwege und ein enger Kontakt zu Kundinnen und Kunden – dass ist von Anfang an das Modell von Coca-Cola gewesen. Seit der Gründung vergibt die The Coca-Cola Company weltweit Lizenzen an lokale Unternehmen. Diese Konzessionäre haben das Recht, die Produkte der The Coca-Cola Company zu produzieren, abzufüllen und in ihrem Geschäftsgebiet zu vertreiben. So entstand auch in Deutschland ein großes regionales Produktions- und Logistiknetz. Heute ist CCEP DE der einzige Hersteller und Konzessionär hierzulande.
Das Werk in Mannheim gehört zu den modernsten Coca-Cola Produktionsstandorten von CCEP in Deutschland und in Europa: 50 Millionen Euro wurden hier allein 2018 und 2019 in zwei neue Produktionslinien investiert. Foto: Coca-Cola / Uli Deck
Im Schnitt legte eine Palette Getränke mit Einweg- und Mehrwegpackungen von Coca-Cola in Deutschland 2022 auf dem Weg zu Kundinnen und Kunden eine Strecke von 275 Kilometern zurück. Rund 80 Prozent unserer Transporte lagen 2022 bei unter 300 Kilometern. „Unsere Standorte sind relativ gleichmäßig über das ganze Bundesgebiet verteilt. Speziell bei Mehrweg-Verpackungen erreichen wir dadurch weitgehend kurze Lieferwege“, sagt Matthias Hickstein, Produktionsdirektor von CCEP DE. Auf diese Weise halten wir den Ausstoß von CO2 beim Transport gering.
Produktionsdirektor Matthias Hickstein leitet die Getränkeabfüllung an allen deutschen Coca-Cola Produktionsstandorten. Foto: Coca-Cola / Adrian Müller
Bis zu 60.000 kleine Mehrweg-Glas- oder PET-Einwegflaschen laufen pro Stunde an unseren modernen Produktionslinien vom Band. Da braucht es ein großes Verkaufs- und Produktionsvolumen, um Getränke auf mehreren Anlagen an verschiedenen Standorten abzufüllen. Bei unseren Klassikern wie Coca-Cola, Fanta und Sprite ist das bei gängigen Verpackungen der Fall, weil sie überall in Deutschland sehr stark nachgefragt werden.
Im fränkischen Knetzgau steht eines der größten Werke von CCEP DE. Etwa 500 Mitarbeitende sorgen bei der Coca-Cola Abfüllung dafür, dass pro Jahr knapp 600 Millionen Flaschen abgefüllt werden. Foto: Coca-Cola / Kai Bublitz
Bei anderen Getränken oder bestimmten Verpackungen reicht die Produktionsmenge allerdings nicht aus, um an mehreren Standorten zu produzieren.
An unserem Coca-Cola Standort Karlsruhe füllen wir beispielsweise an einer Produktionsanlage Getränke in Dosen ab. Da das Abfüllvolumen von Dosen im Verhältnis zu anderen Getränkepackungen vergleichsweise gering ist, gehört das Werk zu einem von zwei Produktionsstandorten für die Dosenabfüllung von Coca-Cola in Deutschland. Foto: Coca-Cola / Uli Deck
Neben unserer Getränkeproduktion in Dosen sind das zum Beispiel folgende:
Getränke in neu eingeführten Flaschentypen haben oft ein geringeres Produktionsvolumen. Sie werden zunächst an einem Produktionsstandort abgefüllt, so wie die 1-Liter-Glasflasche. Sie wurde zum Start 2019 zunächst nur in unserem Werk in Deizisau bei Stuttgart abgefüllt. 2022 kam der Standort Lüneburg dazu. Foto: Coca-Cola /Uli Deck
Müssen unsere Getränke lange Strecken von mehr als 300 Kilometern zurücklegen, nutzen wir seit 2016 zusätzlich die Schiene. Dafür hat Coca-Cola in Zusammenarbeit mit DB-Cargo ein bundesweites Schienengüternetzwerk aufgebaut, an das bereits viele Standorte angeschlossen sind. Auf diese Weise konnten wir in den vergangenen drei Jahren (2019 bis 2021) insgesamt etwa 5 Millionen Lkw-Kilometer und rund 2.700 Tonnen CO2 einsparen.
Unsere Getränke kommen regional mit LKW der Roten Flotte und bei längeren Strecken auch mit der Bahn an ihr Ziel. Foto: Coca-Cola / Kai Bublitz
„Auf jeder Flasche befindet sich ein Code, der verschlüsselt anzeigt, in welchem Werk sie abgefüllt wurde“, erklärt Matthias Hickstein. Unsere Mitarbeitenden können mit Hilfe des Codes neben dem Standort außerdem die Linie identifizieren, von der sie vom Band gelaufen ist. Das ist wichtig für uns, um nachvollziehen zu können, aus welcher Produktions-Charge eine Flasche stammt, etwa wenn es zu einer Reklamation kommt.
Suche zunächst auf Deiner Coca-Cola Flasche nach dem Haltbarkeitscode. Direkt darunter oder dahinter folgt eine Zahlen-Buchstaben-Kombination – so wie auf der der Flasche im Bild:
Der erste Buchstabe lautet immer L und steht für Los-Kennzeichnung. Danach folgen zwei Stellen als Kombination aus Buchstabe und Buchstabe oder Buchstabe und Ziffer. Sie geben den Produktionsstandort und die Abfüllanlage an. Beispiele: DM oder DT für Dorsten, G2 oder G3 für Genshagen oder P3, P4 und P5 für Lüneburg. Die Code-Stellen stehen für den Abfülltag, das Abfülljahr und die Uhrzeit.
Zahlreiche Coca-Cola Produktionsstandorte zu haben und nah an unseren Kundinnen und Kunden zu sein, sorgt nicht nur für kurze Wege, sondern macht uns auch flexibler und beweglicher. „Wir können zum Beispiel besser auf Kundenwünsche eingehen, weil wir das Produktionsvolumen zwischen den verschiedenen Werken verschieben können“, erklärt Matthias Hickstein. Ein weiterer Vorteil ist die Produktionssicherheit. „Wenn es zu Zwischenfällen wie einem großen Stromausfall kommt, ist es unwahrscheinlich, dass alle Standorte betroffen sind.“
Blick in den Sirupraum der Coca-Cola Abfüllung in Fürstenfeldbruck: Vom Standort in der Nähe Münchens aus gehen Getränke vor allem in den Süden Bayerns.
Die Werke von Coca-Cola arbeiten immer wieder auch über Ländergrenzen hinweg, um die Produktion zuverlässig am Laufen zu halten. Im Sommer 2022 konnte sich das Netz aus Standorten beispielsweise dabei unterstützen, Kohlensäure-Engpässe am Markt auszugleichen. Neben Rohstoffen und Produkten wird außerdem Knowhow ausgetauscht, sowohl innerhalb Deutschlands wie international. Mitarbeitenden bietet das die Chance, spannende Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
Ökotrophologin Inken Jessen ist für Coca-Cola vom Standort Mölln ins schwedische Jordbro gegangen – ursprünglich als Aushilfe, inzwischen mit einem unbefristeten Vertrag.
Ob „Mia san mia“ im bayerischen Fürstenfeldbruck oder „Viva Cokelonia“ in Köln: „An allen unseren Standorten schlägt ein regionales Herz und gleichzeitig sind wir unglaublich divers“, sagt Matthias Hickstein. Unsere Mitarbeitenden stammen aus mehr als 60 Nationen. Neben unterschiedlichsten Fremdsprachen werden bei uns aber auch zahlreiche Dialekte gesprochen. Viele unserer Beschäftigten sind fest mit ihrer Region und mit Coca-Cola verbunden – manche sogar über mehrere Generationen hinweg.