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Mit Coca-Cola im Ausland Karriere machen: Ab nach Schweden!

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04/10/2023

Mitarbeitende |

Für den Job ins Ausland gehen und den nächsten Karriereschritt fern der Heimat machen: Inken Jessen, 29 Jahre alt, hat das im September 2021 getan. Dabei hatte die Ökotrophologin zunächst gar nicht geplant, für Coca-Cola Europacific Partners vom Standort Mölln ins schwedische Jordbro zu wechseln. Doch ungeplant kommt oft und hat sich in Inkens Fall als Glücksgriff erwiesen: Weil sie sich in Schweden rundum wohlfühlt, hat sie den ursprünglich auf drei Monate angelegten Aufenthalt nun auf unbefristete Zeit verlängert – und ist mit der Entscheidung rundum glücklich.

Von der Werkstudentin zur Vollzeitkraft bei Coca-Cola Mölln

Inken hat in Hamburg Ökotrophologie, also Ernährungswissenschaften, mit Schwerpunkt Produktentwicklung und Marketing studiert. Als sie in den letzten Zügen ihres Bachelor-Studiums war, trat sie in den Semesterferien im Juli 2017 bei Coca-Cola am Standort Mölln eine zweimonatige Stelle als Werksstudentin im Bereich Qualitätsmanagement an. Eigentlich war ihr Plan, Praxiserfahrung zu sammeln und das Masterstudium danach direkt anzuschließen. Doch es kam anders: „Mir hat’s hier so gut gefallen – und ich dem Standort wohl auch –, dass ich für ein Jahr als Werkstudentin geblieben bin“, sagt Inken.

Studium neben dem Beruf

Und auch dabei sollte es nicht bleiben: Nach dem Jahr wurde für Inken extra eine neue, feste Teilzeit-Stelle in der Qualitätssicherung geschaffen, neben der sie ihr Masterstudium absolvieren konnte. Ihr Aufgabenbereich lag dabei nicht wie eigentlich üblich für die Qualitätssicherung im Labor, sondern im Büro: Die Ökotrophologin wertete Daten aus, steuerte kleinere Projekte im Qualitätsmanagement, erstellte Prozessmanagement-Dokumentationen und so weiter. Im März 2021 wurde dann zu Inkens Freude aus ihrer Teilzeit- eine Vollzeitstelle – und eigentlich hätte es, wenn es nach ihr gegangen wäre, noch eine Weile so weitergehen können.

"Eigentlich bin ich der 'Typ Heimweh'"

Im Sommer 2021 tat sich überraschend die nächste große Chance für Inken auf, die sie allerdings erst auf den zweiten Blick erkannte: Für den Coca-Cola Standort im schwedischen Jordbro wurde dringend ein Spezialist für Qualitätsmanagement mit Schwerpunkt Management-Systeme gesucht – zunächst zur Aushilfe für die Zeit von September bis Dezember 2021. Inken und ihrer Kollegin wurde die Stelle angeboten, beide verneinten. „Ich war überzeugt, das ist nichts für mich, weil ich eigentlich der ‚Typ Heimweh‘ bin“, sagt Inken. „Nachdem ich jedoch eine Nacht darüber geschlafen hatte, dachte ich: Wenn man immer nur ‚nein‘ sagt, dann kommt man im Leben auch nicht weiter. Warum also nicht nach Schweden gehen? Es sind ja nur drei Monate.“ Inken sagte also zu, packte ihre Sachen, flog nach Schweden, bezog eine kleine Wohnung im Apartement-Hotel und startete am 13. September 2021 bei Coca-Cola in Jordbro.


Inken im Frühjahr 2022 an ihrem Schreibtisch im schwedischen Jordbro: Sie startete zunächst aushilfsweise als Spezialistin für Qualitätsmanagement und wurde dann unbefristet als Management System Coordinator übernommen.

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"Ich habe Inken vorgeschlagen, weil sie eine sehr motivierte Kollegin ist, die gerne andere Mitarbeitende im Betrieb unterstützt. Außerdem hat sie sehr gute analytische Fähigkeiten, arbeitet sehr fokussiert und hat die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einfach darzustellen. Inken spricht sehr gutes Englisch, auch das war für die Rolle sehr wichtig. Für mich war sie genau die richtige Person für die Aufgabe in Jordbro – und vielleicht kommt sie auch irgendwann in unser Team zurück." 

Johannes Bleker,  Betriebsleiter Coca-Cola Mölln

Coca-Cola in Jordbro: Inken ist gekommen, um zu bleiben

Aber auch bei den drei Monaten sollte es nicht bleiben – und spätestens jetzt könnte man diese spontanen „Verlängerungen“ als ein Muster in Inkens Karriere erkennen: „Kurz vor Ablauf der drei Monate wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, das für länger zu machen“, sagt sie. „Und ich habe ‚ja‘ gesagt.“

Im Tierpark in Stockholm: Inken Jessen hält ein Rentiergeweih.

Inkens erste unbefristete Stelle in Schweden: eine Aufgabe mit viel Handlungsspielraum

Am 1.2.2022 trat Inken also ihre erste unbefristete Stelle als Management System Coordinator bei Coca-Cola in Jordbro an. Inhaltlich war ihr Job dem in Deutschland recht ähnlich, die Strukturen sind jedoch anders: „Ich war in dieser Position nicht allein dem Qualitätsbereich zugeordnet, sondern deckte die Aspekte Qualität, Umwelt, Sicherheit und Gesundheit gleichermaßen ab. Ich war unter anderem verantwortlich für das Dokumentenmanagement, die Weiterentwicklung des integrierten Managementsystems, um die Einhaltung der Anforderungen an Qualität, Lebensmittelsicherheit, Arbeitssicherheit und Umwelt sicherzustellen, und koordinierte externe und interne Audits.“

Das Team sprach Englisch – bis Inken Schwedisch konnte

Bis Inken richtig Schwedisch konnte, machten ihr ihre Kolleginnen und Kollegen den Arbeitsalltag übrigens so einfach wie möglich: Sie sprachen Englisch mit Inken, aber auch untereinander, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt und alles mitbekommt. Heute sind Inkens Schwedischkenntnisse – auch dank des Sprachkurses, den ihr Coca-Cola zum Start ihres Auslandseinsatzes finanziert hat – recht gut: „Ich verstehe fast alles, und das Sprechen wird auch immer besser“, sagt sie. „Wenn ich mal etwas nicht richtig ausdrücken kann, wechseln wir ins Englische. Das ist überhaupt kein Problem.“

Inken Jessen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Schweden beim Morgenmeeting.

Wenn man immer nur ‚nein‘ sagt, dann kommt man im Leben auch nicht weiter. Warum also nicht nach Schweden gehen?

Inken Jessen

Eine neue Heimat gefunden

Nachdem Inken wusste, dass sie für längere Zeit in Schweden bleiben würde, hat sie sich im Juli 2023 in Jordbro ein Reihenhaus gekauft. Die finanzielle Belastung ist dabei nicht viel höher als bei einer gemieteten Wohnung, denn auch in Schweden sind die Mieten sehr hoch. Die Entscheidung für eine Kleinstadt als Wahlheimat fiel dabei sehr bewusst: „Ich bin kein Großstadtmensch“, sagt Inken. „Stockholm kam deshalb als Wohnort für mich nicht in Frage, obwohl es eine gute Pendler-Verbindung nach Jordbro gibt.“

Generell ist es Inken leicht gefallen, sich in Schweden wohlzufühlen. Das hat sie nicht nur ihren Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, sondern auch den Schweden allgemein: „Die Schweden sagen zwar von sich, dass sie verschlossen sind. Das finde ich aber gar nicht! Alle bieten mir Hilfe an, sind extrem offen und freundlich, das ist wirklich toll. Auch zu meinen Nachbarn habe ich ein richtig gutes Verhältnis – obwohl es oft heißt, dass man als Nachbarn in Schweden eher reserviert miteinander umgeht. Auch das kann ich in meinen Fall überhaupt nicht bestätigen.“

Gern in der Natur unterwegs: Inken Jessen im Urlaub vor dem Tännforsen-Wasserfall.

Inkens Karriere bei Coca-Cola in Schweden geht in die nächste Runde

Nach rund zwei Jahren in Schweden hat Inken kürzlich ihren nächsten Karriereschritt bei Coca-Cola in Jordbro gemacht: Im Herbst 2023 trat sie ihre neue Stelle als Project Improvement Manager an: „In dieser Position leite ich in der Produktion Verbesserungsprojekte, um die Effektivität und die Qualität zu erhöhen“, sagt die junge Ökotrophologin. Damit ist sie deutlich operativer tätig als in ihrer ersten Position in Jordbro – was auch ihr Wunsch war, um sich weiterzuentwickeln.

Positiver Nebeneffekt von Inkens neuem Job: „Ich werde deutlich mehr Schwedisch sprechen als jetzt, denn in der Produktion wird nicht so viel Englisch gesprochen wie in meiner jetzigen Abteilung bzw. im Büro.“

Darauf freut sie sich schon – wie auf alles, was sie in Schweden in Zukunft noch erwartet. 

 

Dieser Artikel wurde erstmals am 10. Mai 2022 veröffentlicht und am 4. Oktober 2023 aktualisiert.