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Vielfalt bei Coca-Cola: Gleiche Rechte für LGBTQI+

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23/06/2022

Mitarbeitende |

„Stell dir mal den klassischen Montagmorgen in der Kaffeeküche vor: Alle erzählen vom Wochenende und was sie da mit ihrer Familie oder ihrem Partner gemacht haben“, sagt Annette Pampel, Senior P&C Consultant Diversity bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE). „Eine Person, die sich zur LGBTQI+ Community zugehörig fühlt, aber nicht geoutet ist, sagt wahrscheinlich gar nichts oder überlegt sich sehr genau, was sie erzählen kann“. Nicht-geoutete Personen verwendeten bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitskraft darauf, ein Versteckspiel zu inszenieren, nur um sich nicht outen zu müssen.

 

Studien bestätigen Handlungsbedarf

Knapp 30 Prozent der Menschen, die sich LGBTQI+ zuordnen, berichten laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2020, dass sie im Arbeitsleben diskriminiert werden. Ebenfalls knapp ein Drittel hat sich aus Angst vor negativen Folgen nicht oder nur teilweise gegenüber Kolleginnen und Kollegen geoutet. Die Studienergebnisse und das Beispiel aus der Kaffeeküche zeigen wie wichtig es ist, ein offenes und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle sie selbst sein können und sich sicher fühlen.

 

Authentisch auf der Arbeit sein können

„Leider ist es noch nicht überall eine normale Sache, dass eine Kollegin oder ein Kollege LGBTQI+ ist“, sagt Annette Pampel. „Um so wichtiger ist es, dass es nicht ungewöhnlich ist, denn Diversität im Unternehmen bedeutet, dass man da, wo man sehr viel Zeit seines Lebens verbringt, authentisch sein kann“, so Pampel weiter. Deshalb setzt sie sich bei Coca-Cola genau dafür ein und hat unter anderem das Rainbow Network mitgegründet.

 

Rainbow Network: Ein Signal für LGBTQI+ setzen

Mit dem Rainbow Network gibt es seit 2014 bei Coca-Cola eine Plattform zum Austausch für LGBTQI+ Kolleginnen und Kollegen. „Am Anfang war es nur eine Hand voll Leute, die sich in Berlin in einer Kneipe getroffen hat. Darüber haben wir dann auch im Intranet berichtet. Mit jeder Aktion hat das Netzwerk an Fahrt aufgenommen“, erzählt Annette Pampel.

Erstes Ziel war, sichtbar zu werden im Unternehmen, ein Bewusstsein für die Probleme zu schaffen und LGBTQI+ Kolleginnen und Kollegen zu signalisieren: „Du bist nicht allein und hast jemanden, den Du ansprechen kannst“. Mittlerweile setzen sich rund 90 Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Rainbow Network für Gleichberechtigung und Akzeptanz ein, viele davon „Allies“ – heterosexuelle Menschen, die als Verbündete die Community unterstützen.

Mitarbeitende des Coca-Cola Standortes Karlsruhe hissen die Regenbogenflagge.

Ein Zeichen für Solidarität und Akzeptanz: Auch am Coca-Cola Standort Karlsruhe weht die Regenbogenflagge.

Als Verbündete Position beziehen

Verbündete des Netzwerks nehmen oft eine entscheidende Rolle ein, wenn andere im Team sich diskriminierend verhalten, so die Erfahrung von Annette Pampel. Denn häufig fehlt das Bewusstsein, wie verletzend zum Beispiel eine nebenbei gemachte Bemerkung sein kann. „In so einem Fall ist es gut, wenn nicht die Betroffenen etwas sagen müssen, sondern ein Verbündeter das übernimmt“, rät Annette Pampel. So geraten Betroffene weniger unter Zugzwang.

Einer dieser Allies ist Samira Hehl, telefonische Verkaufsberaterin am Standort Fürstenfeldbruck bei München. „Ich war bei einem Flaggenhissen an einem anderen Standort dabei, fand das cool und habe darüber erfahren, dass es das Rainbow Network bei Coca-Cola gibt – seitdem bin ich dort aktiv“, erzählt die 21jährige. Inzwischen ist sie offiziell die Regenbogenbeauftragte an ihrem Standort in Fürstenfeldbruck und Ansprechpartnerin bei Fragen oder Problemen.

Foto von einer Mitarbeitenden am Standort in Fürstenfeldbruck. Sie hält eine Regenboggenflagge in der Hand und steht am Eingang des Werksgeländes.

Samira Hehl, Mitarbeitende am Coca-Cola Standort in Fürstenfeldbruck, hat sich schon während ihrer Ausbildung für die Gleichberechtigung von LGBTQI+ eingesetzt und die erste Flaggenhissung am Standort organisiert.

Mehr Akzeptanz und Miteinander

Es sei am Standort auf jeden Fall ein Umdenken zu merken. „Ich höre jetzt öfter so etwas wie: Schön, dass du da bist als Regenbogenbeauftragte“, sagt Samira Hehl. Die Atmosphäre sei geprägt von Akzeptanz und Miteinander. „Der ein oder andere hat sich geoutet und ein Mann traut sich inzwischen, mit Rock in die Arbeit zu kommen – das wäre vor ein paar Jahren noch nicht möglich gewesen.“

 

Flagge zeigen für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung

Symbolische Anlässe wie das Hissen der Regenbogenflagge holen auch Mitarbeitende ins Boot, die nicht Teil des Rainbow Networks sind. „Als wir an unserem Standort das erste Mal die Regenbogenflagge gehisst haben, gab es auch noch Ablehnung“, erinnert sich Samira Hehl. „Inzwischen wird es gut angenommen und es sind jedes Jahr mehr Kolleginnen und Kollegen dabei, wenn wir die Flagge hochziehen.“

Die Regenbogenflagge wurde erstmals 2016 bei CCEP gehisst. Inzwischen weht sie im Juni, dem internationalen Pride Month, an fast allen 28 Standorten bundesweit. Als Zeichen der Solidarität hat CCEP 2021 weltweit in jedem Land an einem Standort Regenbogen-Zebrastreifen aufgemalt – in Deutschland auf dem Werksgelände in Fürstenfeldbruck.

Regenbogen-Zebrastreifen auf dem Werksgelände bei Coca-Cola in Fürstenfeldbruck im Jahr 2021: Mitarbeitende vom Standort stehen auf dem Zebrastreifen und freuen sich

Regenbogen-Zebrastreifen auf dem Werksgelände bei Coca-Cola in Fürstenfeldbruck im Jahr 2021.

Diversität hat viele Dimensionen

Sich für Diversität einzusetzen bedeutet nicht, bestimmte Gruppen zu bevorzugen oder Privilegien zu schaffen, sondern lediglich gleiche Chancen und Rechte für alle zu erreichen. Davon profitieren letztendlich alle im Unternehmen: Je unterschiedlicher die Menschen sind, desto mehr Perspektiven bringen sie bei ihrer Arbeit ein – das führt zu besseren Ergebnissen.

Dabei geht es nicht nur um die Gleichberechtigung von LGBTIQ+, sondern beispielsweise auch um mehr Chancengerechtigkeit für Frauen, für Menschen mit Einschränkungen oder für jene mit Migrationshintergrund. „Unterschiede führen natürlich auch zu Reibung“, sagt Diversity-Managerin Annette Pampel. „Aber uns damit auseinanderzusetzen, das bringt uns voran“.

Infobox: Vielfalt bei Coca-Cola

Bei Coca-Cola Deutschland arbeiten Menschen aus mehr als 60 Nationen, mit verschiedenen Glaubensrichtungen, verschiedenen Alters, unterschiedlichem Geschlecht, unterschiedlicher sexueller Orientierung und mit psychischen oder körperlichen Einschränkungen. Das bedeutet: jede Person ist anders und hat ihr eigenes Potenzial.

Wir richten uns nach der Charta der Vielfalt. 2021 zählten wir zu Deutschlands besten Unternehmen im LGBTIQ+ Performance Index.

Du willst mehr darüber lesen, wie sich Coca-Cola für mehr Geschlechtergleichheit einsetzt, dann lies unseren Artikel „Mehr Frauen für die Vielfalt: Wie Coca-Cola sie fördert“.

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