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Tethered Caps: So kommen die neuen Lass-mich-dran-Deckel bei Coca-Cola auf die Flasche

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24/01/2023

Verschlüsse, Einweg, produktion |

Ein kleines Stück Kunststoff, nicht einmal zwei Gramm schwer: Hättest du gedacht, dass in unseren Flaschenverschlüssen eine ganze Menge Hightech steckt? Damit der Deckel zuverlässig schließt, ist absolute Präzision gefragt. Kein Wunder, dass die Produktionsstandorte von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) ganz schön damit beschäftigt waren, unsere Anlagen auf die neuen Lass-mich-dran-Deckel umzustellen. Wie der Prozess rund um die neuen Tethered Caps (Deutsch: angebundene Verschlüsse) ablief, das zeigen wir in unserer Story.

Produktionsband mit bis zu 40.000 Flaschen pro Stunde bei Coca-Cola

Bis zu 40.000 Flaschen pro Stunde werden bei CCEP DE auf jeder Produktionslinie abgefüllt – dafür muss alles perfekt ineinandergreifen. Foto: Coca-Cola/Uli Deck

Warum war es für Coca-Cola herausfordernd, die Produktionsanlagen auf die neuen Deckel umzustellen?

„Verschlüsse sehen immer einfach aus, sind aber absolutes Hightech“, sagt Ralf Schmalenbeck, Betriebsleiter am Coca-Cola Standort Dorsten. Damit der Deckel richtig sitzt, ist Millimeterarbeit und feinstes Abstimmen gefragt. Die Flaschenverschlüsse müssen sauber gearbeitet sein, die Maschinen genau auf sie eingestellt. Klappt das Zusammenspiel nicht, kann es beispielsweise passieren, dass der Verschluss schräg aufgesetzt wird und die Flaschen nicht dicht sind. „Eine komplett neue Technologie wie die Tethered Caps einzuführen war deshalb eine große Herausforderung für uns in der Produktion bei Coca-Cola“, erklärt Ralf Schmalenbeck.

Beim Umstellen auf die neuen Deckel nahm CCEP DE an den meisten Anlagen freiwillig einen Zusatzaufwand in Kauf, um gleichzeitig ein neu entwickeltes, schmaleres Gewinde für Einwegflaschen einzuführen und so Material zu reduzieren.

Ralf Schmalenbeck ist Betriebsleiter bei Coca-Cola Standort in Dorsten und testet die Pilotanlage für die neuen, fest mit der Flasche verbundenen Verschlüsse.

Ralf Schmalenbeck hat als Betriebsleiter am Coca-Cola Standort Dorsten gemeinsam mit seinem Team die Pilotanlage für die neuen, fest mit der Flasche verbundenen Verschlüsse getestet. Foto: Coca-Cola/Adrian Müller

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Die neuen Deckel: Von „Lass mich dran“ zu „Fester Verschluss“

Wir haben die neuen Verschlüsse im Pilotmarkt Deutschland 2021 zunächst mit der Aufschrift „Lass-mich-dran" eingeführt. Deshalb werden sie teilweise bis heute noch so genannt. Im Laufe der weiteren Einführungsphase trugen unsere Tethered Caps dann die Aufschrift „fester Verschluss". So konnten Verbraucher*innen auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um eine Flasche mit neuem Deckel handelte, der fest mit ihr verbunden blieb.

Einführungsphase vorbei: Neue Deckel bei Coca-Cola tragen wieder den Getränk des Markennamens

Anfang Juli 2024 endete die Einführungsphase der Tethered Caps: Seitdem sind die festen Deckel Pflicht für Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff mit einem Volumen von bis zu 3 Litern. Das regelt eine Vorgabe der Europäischen Union. Damit werden die mit Einwegflaschen verbundenen Deckel zum neuen Normal. Sie erhalten bei Coca-Cola deshalb wieder ihre ursprüngliche Aufschrift: den jeweiligen Markennamen des Getränks.

Wann hat Coca-Cola mit der Umstellung auf die neue Verschluss-Technologie begonnen?

Angesichts von 20 Produktionslinien, die an 11 von 14 Produktionsstandorten in Deutschland umgerüstet werden mussten, war klar, dass Coca-Cola frühzeitig beginnen musste.

„2021 gab es einen ersten kleinen Test am Standort in Barcelona“, erzählt Ralf Schmalenbeck. In Spanien wurde geprüft, ob die neuen Deckel in der Praxis überhaupt funktionieren. „Der nächste Schritt war dann, unseren Standort in Dorsten auf die neue Technologie umzustellen. Im Oktober 2021 wurde die erste von drei Produktionsanlagen umgerüstet und Dorsten ging als erstes Werk in Deutschland an den Start.

Betriebsleiter: Ralf Schmalenbeck prüft die Coca-Cola Flaschen mit neuem Deckel am Produktionsband.

Doppelte Herausforderung: Im Herbst 2021 wurde die Kleinflaschenanlage in Dorsten als Pilotanlage für die neuen Flaschenverschlüsse umgerüstet. Parallel dazu wurden eine neue Flaschenmündung mit neuem Gewinde eingeführt, um Kunststoff zu reduzieren. Foto: Coca-Cola/Adrian Müller

Wie lange dauert es, eine Produktionslinie auf die neuen Flaschenverschlüsse umzustellen?

Die Anlagen umzustellen erforderte eine längerfristige Planung. Denn hier mussten und wollten auch die Fachleute der verschiedenen Zulieferer – für die neuen Deckel und die neuen Maschinen – live mit dabei sein. „Wir haben den ohnehin angesetzten Wartungszeitraum genutzt, für den wir in der Regel etwa eine Woche einplanen“, erklärt Ralf Schmalenbeck. „Wir haben wie immer freitags angefangen. Dann hätten wir gegebenenfalls noch das zweite Wochenende, falls etwas schiefgegangen wäre“. Doch alle Beteiligten wurden positiv überrascht: Trotz der komplexen Aufgabe klappte alles auf Anhieb ohne Probleme.

Neue Coca-Cola Deckel zur Seite geklappt, um besser zu trinken.

Kleines Stück Kunststoff, großes Expertenwissen: Damit sich eine Getränkeflasche perfekt auf- und zumachen lässt, müssen alle Details stimmen. Wer beim Trinken darauf achtet, dass sich der Flaschendeckel links oder rechts an der Seite befindet, kann ohne Deckel an der Nase oder am Kinn ganz einfach daraus trinken. Foto: Coca-Cola/Uli Deck

Es ist ein technisches Meisterwerk, dass wir das gemeinsam mit den Zulieferern der Maschinen und der neuen Verschlüsse so schnell und gut hinbekommen haben.

Ralf Schmalenbeck

Betriebsleiter Coca-Cola Standort Dorsten

Konnten nach dem erfolgreichen Test auch die weiteren Linien problemlos umgerüstet werden?

Anfang 2022 begann das Team in Dorsten auch die beiden anderen Linien umzurüsten. Da diese Linien ein größeres Produktionsvolumen haben, war klar, dass das bisher genutzte Prototypenwerkzeug dieser Aufgabe nicht gewachsen war. Denn mit Prototypenwerkzeugen lassen sich nur geringere Stückzahlen produzieren.

Inzwischen waren auf Basis des Prototypen aber auch schon die Produktionswerkzeuge gebaut worden, mit denen die neuen Deckel in großen Mengen in höchster Präzision hergestellt werden konnten. Die Techniker kombinierten in Dorsten das bewährte Prototypen- mit dem neuen Produktionswerkzeug. Nach einer kurzen Anlaufschwierigkeit klappten das Zusammenspiel und damit auch die Produktion im großen Maßstab.

Abmessung der neuen Lass-mich-dran-Deckel

Maßarbeit: Alle Werkzeuge müssen top aufeinander abgestimmt sein, damit die Lass-mich-dran-Deckel passgenau auf den Flaschen sitzen. Foto: Coca-Cola/Uli Deck

Sind inzwischen alle Produktionsstandorte auf die neuen Coca-Cola Deckel umgestellt?

Bereits im Mai 2024 - noch vor dem Inkrafttreten der Vorgabe der europäischen Union für Einweg-Kunstoffverpackungen - hatte Coca-Cola bereits alle Produktionsanlagen für Getränke in Einwegflaschen auf die neuen Tethered Caps umgestellt. Mehr darüber, wann welche Werke umgestellt wurden, erfährst du in unserem Artikel "Tethered Caps bei Coca-Cola: Alle Produktionsanlagen für Einwegflaschen auf die neuen Deckel umgestellt". 

Die Umstellung auf die neuen Deckel dauerte bei jeder Produktionslinie insgesamt etwa drei bis vier Wochen. Davon benötigten Fachkräfte von Coca-Cola und von Maschinenzulieferern pro Linie je ein bis zwei Wochen für den Umbau. Zusätzlich planten wir zwei Wochen ein, um die umgebaute Produktionslinie in Betrieb zu nehmen und zu validieren, also zu überprüfen, ob dauerhaft alles korrekt funktioniert.

Wie reagieren Verbraucherinnen und Verbraucher auf die neuen Lass-mich-dran-Deckel?

Nicht nur wir bei Coca-Cola müssen uns auf die neuen Deckel einstellen – auch die Konsumentinnen und Konsumenten unserer Getränke. Diese haben die Deckel über viele Jahre komplett von der Flasche abdrehen können, nun soll er dran bleiben. Da wundert es uns nicht, dass die neuen Coca-Cola Deckel in der ersten Zeit besonders ungewohnt sind.

Uns ist klar: Manchmal erscheint es unbequem, wenn bewährte Dinge verändert werden. Man muss sich einen kleinen Ruck geben, um über das Gewohnte hinauszuschauen und neue Wege zu gehen.

 

Betriebsleiter: Ralf Schmalenbeck

Eine Frage der Gewöhnung: Ralf Schmalenbeck hat anfangs täglich selber überprüft, ob die neuen Verschlüsse wie gewünscht funktionieren. Und das haben sie! Foto: Coca-Cola/Adrian Müller

Wie bewähren sich die neuen Coca-Cola Deckel in der Praxis?

Wir nehmen kritische Fragen rund um die neuen Deckel ernst, denn unsere Qualitätsansprüche sind hoch. Die neuen Flaschenverschlüsse wurden im Vorfeld ausgiebig getestet. Gemeinsam mit Verbraucher*innen haben wir nach der besten Lösung gesucht. Ralf Schmalenbeck hat in den ersten Monaten täglich getestet, ob die Tethered Caps wirklich funktionieren. Sein Fazit: „Jeder Deckel ließ sich wegklappen und ist eingerastet, wie er es sollte“. Probiere es doch bei nächster Gelegenheit einfach mal selber aus: Deckel aufdrehen, wegklappen, einrasten lassen und genießen!

Video über die neuen Lass-mich-dran-Deckel

Schau in unser Video rein: Betriebsleiter Ralf Schmalenbeck erzählt persönlich, was hinter den neuen Coca-Cola Deckeln steckt: 

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Dieser Artikel wurde im Januar 2023 erstmals veröffentlicht und im Juli 2024 aktualisiert.