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Kreislaufwirtschaft bei Coca-Cola: Wie wir Wertstoffe trennen
10/10/2022
Nachhaltigkeit |
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10/10/2022
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Gehört das jetzt in den gelben Sack, muss es auf den Wertstoffhof oder kann es einfach in den Restmüll? Recycling funktioniert nur, wenn Müll korrekt getrennt wird. Doch schon bei drei verschiedenen Behältern zuhause ist es manchmal schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Am Coca-Cola Produktionsstandort in Lüneburg sind es nicht nur 3, sondern knapp 50 verschiedene Stoffe, nach denen sortiert wird. Das Werk ist einer von aktuell neun Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) Standorten, die das Wertstofftrennen nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft optimieren. Fast alle übrigen Werke folgen bis 2024. Das Ziel: 98 Prozent aller Produktionsabfälle sollen wiederverwertet werden.
„Was früher Abfall war, ist heute ein Wertstoff“, sagt Eckart Elster und blickt prüfend in einen der Wertstoffbehälter auf dem Werksgelände in Lüneburg. Der Teamleiter Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz hat gemeinsam mit einem Werkstudenten Ende 2018 das Projekt Circular Economy am Standort gestartet. Damals lag die Recyclingrate bei knapp 94 Prozent. Aktuell sind es bereits 97,3 Prozent.
Die Lüneburger nutzen die Erfahrungen, die sie beim Pilotprojekt im brandenburgischen Genshagen gesammelt haben. Unter dem Motto „Alles hat einen Wert“ trennen wir dort bereits seit 2016 Produktionsabfälle mit einem optimierten System, um den Wertstoffkreislauf so weit wie möglich zu schließen. Die Zahl der Behälter stieg von 80 auf 300 – und das für 50 verschiedene Wertstoffgruppen – zuvor waren es nur 8. Das Ergebnis: 99 Prozent der Produktionsabfälle können hier mittlerweile stofflich wiederverwertet werden, die Zielvorgabe wird damit sogar übertroffen.
Die Recyclingquote an den CCEP-Standorten in Deutschland ist bereits hoch. Um uns noch weiter zu steigern, ist Detailarbeit gefragt. Erster Schritt: Alle Wertstoffbehälter am Standort, die aktuellen Verwertungswege und die Recyclingquote erfassen. In der Praxis bedeutet das auch: „Handschuhe und Gummistiefel anziehen und dann rein in den Container, um zu sehen, was da alles drin landet“, sagt Eckart Elster.
„Wenn ich recyceln will, muss ich sehr gründlich trennen. Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff und Papier ist nicht gleich Papier“, sagt der Teamleiter. Je feiner man verschiedene Fraktionen – der Fachbegriff für unterschiedliche Wert- und Abfallstoffe – sortiert, desto besser funktioniert der Wertstoffkreislauf bei Coca-Cola.
Ein Beispiel dafür ist der Behälter für gemischte Kunststoffe. Den gibt es auf dem Werksgelände nicht mehr. Stattdessen stehen jetzt drei verschiedene Behälter bereit: einer für Kunststoffbänder, einer für defekte Entsorgungsboxen und einer für Bruch- und Fremdgetränkekisten. Aus zehn Tonnen unsortiertem Kunststoffabfall haben wir so zehn Tonnen hochwertiges Recyclingmaterial gewonnen.
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in Genshagen bauen wir die Circular Economy Schritt für Schritt an weiteren Standorten von Coca-Cola Deutschland aus. Neben Lüneburg trennen wir auch in Dorsten, Mölln, Karlsruhe, Fürstenfeldbruck, Knetzgau und Mönchengladbach den Müll nach dem neuen System. Die Standorte Deizisau und Hildesheim haben in diesem Jahr mit der Umstellung begonnen.
Die konsequente Wertstofftrennung zeichnet sich an der Recyclingquote von CCEP DE ab: Sie stieg von 94,75 Prozent im Jahr 2019 auf 96,05 Prozent im Jahr 2021. Zielmarke sind 98 Prozent. Trotz aller Bemühungen ist ein völlig geschlossener Kreislauf nicht möglich, da auch Stoffe entsorgt werden müssen, die nicht weiter getrennt werden können. Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Verbundstoffe wie Elektronik- oder Anlagenteile, aber auch Bauabfälle oder Sonderabfall wie Leuchtmittel.
„Es hängt von jedem Einzelnen ab, ob die Kreislaufwirtschaft funktioniert oder nicht“, sagt Eckart Elster. Die rund 160 Mitarbeitenden in Lüneburg wurden zum Start ausführlich geschult. Ein ausgeklügeltes, klares Farbleitsystem hilft beim Sortieren. Die Mitarbeitenden sind außerdem intensiv in den Prozess miteingebunden, erfahren regelmäßig den aktuellen Stand und machen zum Beispiel selber Vorschläge, was an ihrem Arbeitsplatz im Hinblick auf die Circular Economy noch verbessert werden kann.
Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Entsorgungspunkte. „Es geht darum, weite Wege zu den jeweils benötigten Containern zu vermeiden: Wo werden Behälter sinnvoll platziert? Wo brauchen die Mitarbeitenden zusätzliche Behälter? Wie groß müssen die Behälter sein“, erklärt Eckart Elster.
Landen in einem Behälter häufig falsche Dinge, wird gemeinsam nach den Gründen dafür und einer Lösung gesucht. Mittlerweile bleiben bei Coca-Cola in Lüneburg 20 Tonnen Wertstoffe erhalten, die vorher durch sogenannte Störstoffe zu Restmüll wurden. Diese Störstoffe können zum Beispiel Nassetiketten im normalen Papiermüll sein oder auch Kunststoffabfälle wie eine PET-Flasche in einem Foliencontainer.
Im schlimmsten Fall wird durch einen Störstoff die gesamte Ladung zu Restmüll. Das ist nicht nur bei Coca-Cola und anderen großen Unternehmen so, sondern beispielsweise auch dann, wenn wir als Verbraucher etwas Verkehrtes in den gelben Sack werfen. Klar, Abfalltrennen ist für uns alle längst Alltag. Aber trotzdem stehen wir regelmäßig ratlos vor den verschiedenen Müllbehältern. In solchen Fällen helfen Trenntabellen, die es kostenlos im Internet gibt, etwa bei der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Die sind nicht ganz so ausführlich wie die Sortier-Listen bei Coca-Cola, tragen aber auf jeden Fall dazu bei, dass auch im Haushalt durch optimales Trennen mehr Wertstoffe recycelt werden können.
Jedes Jahr veröffentlichen wir unseren Nachhaltigkeitsbericht, in dem wir transparent auf Basis von Fakten darlegen, was wir beim Thema Nachhaltigkeit tatsächlich tun - und, welches Verständnis wir davon haben. "Nachhaltigkeit ist eine Reise. Es geht darum, sich über mehrere Jahre Schritt für Schritt konkreten Zielen zu nähern. Denn: Nachhaltigkeit geht nicht von jetzt auf gleich“, sagt Axel Bachmann, Geschäftsleiter Nachhaltigkeit bei CCEP DE. Wenn Du von unserem Leiter Nachhaltigkeit mehr über das Verständnis von Nachhaltigkeit bei Coca-Cola erfahren möchtest und einen Blick in unseren Nachhaltigkeitsbericht werfen möchtest, besuche jetzt unseren Online-Artikel "Nachhaltigkeit geht nicht von jetzt auf gleich."