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Energie einsparen bei Coca-Cola in Halle: Wie weniger Druck den Stromverbrauch senkt
31/08/2023
Nachhaltigkeit, Klima |
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31/08/2023
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Ventile öffnen und schließen, Schalter aktivieren, Bänder steuern: Ohne Druckluft läuft in unserer Getränkeproduktion so gut wie nichts. Doch Luft zu verdichten kostet viel Energie. Wie sich der Energieverbrauch dank neuer Technologien deutlich verringern lässt, erklärt Biotechnologin Karolin Tröbs. Die 30-Jährige arbeitet seit vier Jahren als Local Environment Managerin am Standort von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) in Halle in Sachsen-Anhalt. Dort behält sie den Energie- und Wasserverbrauch immer im Blick und sucht nach neuen Möglichkeiten, die Energiebilanz des Werks zu optimieren.
Als Local Environment Managerin sieht Karolin Tröbs am Coca-Cola Standort in Halle genau hin, vergleicht Daten und zieht Verbindungen. So kam sie auch den Druckluft-Kompressoren als Energiegroßverbrauchern auf die Spur. „Die Kompressoren haben bisher 10 Prozent unseres Gesamtbedarfs an Strom benötigt“, sagt die Expertin. „Ich habe unsere Daten dann mit den Daten anderer Standorte verglichen und gesehen, dass wir uns da verbessern können."
Ich bin immer auf der Suche nach Möglichkeiten, um die Umweltbilanz unseres Standorts zu optimieren. Die neuen Kompressoren sind für uns die Basis für weitere Nachhaltigkeitsprojekte.
Karolin Tröbs hat als Local Environment Managerin Kolleginnen und Kollegen an allen Produktionsstandorten von CCEP in Deutschland. Die Hauptaufgabe dieser 14 Vollzeit-Expertinnen und -Experten ist das Energie- und Wasser-Monitoring. „Das heißt, ich behalte den Strom- und Wasserverbrauch im Blick. Wenn die Werte von den üblichen Daten abweichen, gehe ich nach, woher das kommt“, erklärt die Biotechnologin. Rund 180 Zähler gibt es im gesamten Werk in Halle. Ausgewertet werden sie hauptsächlich online. Dennoch ist Karolin Tröbs viel an den Produktionslinien unterwegs und prüft dabei kritisch, wo im Hinblick auf Ressourcen-Schonung und Nachhaltigkeit noch Luft nach oben ist.
„Ich habe vorher noch nie ein so großes Projekt betreut“, sagt Karolin Tröbs über den Kompressoren-Austausch. Die 30-Jährige ist sehr froh darüber, dass sie auf der Baustelle erfahrene Kolleginnen und Kollegen an der Seite hatte. „Bei dieser Zusammenarbeit konnte ich viel lernen, etwa wie ich mit Herausforderungen umgehe, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“ Dazu gehörte zum Beispiel, immer genau den richtigen Ton zu treffen, wenn Handwerker ihre Arbeit nicht optimal erledigt hatten. Klare Ansagen zu machen und zugleich niemanden vor den Kopf zu stoßen – das erfordere viel Feingefühl.
Von der einen Baustelle geht es für die Local Environment Managerin in Halle gleich zur nächsten. Neben dem Reduzieren des Luftdrucks in der Produktionssteuerung hat sie weitere Ideen, die sie gern umsetzen möchte. So könnte künftig beispielsweise die Abwärme der Kompressoren für das Werk genutzt werden, etwa zum Heizen oder um Duschwasser zu erwärmen. „Wenn wir diese Wärme an anderen Stellen nutzen, sparen wir doppelt Energie, weil wir die Wärme einsetzen und gleichzeitig weniger kühlen müssen.“ Doch bei jeder Idee sind viele Punkte zu beachten und Herausforderungen zu meistern, denn Nachhaltigkeit ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon. Wie gut, dass Karolin Tröbs eine Eigenschaft hat, die sie besonders auszeichnet: An ihren Ideen dran zu bleiben, um den Standort Halle energetisch weiter voranzutreiben.
Unser Werk in Halle ist der einzige Standort von Coca-Cola in Deutschland, an dem ausschließlich kohlensäurefreie Getränke abgefüllt werden. Im Jahr 2022 liefen in Halle 149 Millionen Liter Teegetränke der Marke Fuze Tea und Sportgetränke der Marke Powerade vom Band. Außerdem ist Halle unser einziges Werk, das die sogenannten Preforms produziert – die Flaschenrohlinge, aus denen an unseren Standorten PET-Einwegpfandflaschen entstehen.