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Studie zu PET-Flaschen-Kreislauf: Einsparpotenzial von 60.000 Tonnen CO2 in Deutschland
21/04/2023
Nachhaltigkeit, Einweg |
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21/04/2023
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Aus alten PET-Einwegpfandflaschen werden wieder neue. So sähe die ideale Welt eines geschlossenen Kreislaufs für PET-Einwegflaschen aus. In der Realität geht mehr als die Hälfte der über das Pfandsystem eingesammelten PET-Flaschen „verloren“: Das Material dieser Flaschen wird downgecycelt und genutzt, um andere Produkte herzustellen. Eine Studie gibt nun Aufschluss darüber, welches ökologische Potenzial dadurch verschenkt wird.
Die Studie zeigt, dass in einem offenen PET-Flaschen-Kreislauf, das PET-Material nach maximal drei Recyclingumläufen verbraucht ist. In einem geschlossenen Flasche-zu-Flasche-Kreislauf würde das PET dagegen deutlich länger genutzt werden. Nach drei Recycling-Runden wären laut der Studie immer noch 75 Prozent des ursprünglichen Materials vorhanden. Daraus ergibt sich, dass PET im geschlossenen Kreislauf bis zu neunmal häufiger recycelt werden würde als in einem offenen Kreislauf.
Die Studie zeigt ganz klar: Wir müssen die Downcycling-Spirale durchbrechen, um von den ökologischen Vorteilen eines geschlossenen Flaschenkreislaufs profitieren zu können. Deshalb fordern wir für Getränkehersteller ein Erstzugriffsrecht auf das PET aus dem Pfandsystem. Das bedeutet, dass Getränkehersteller vor anderen Branchen das Rezyklat bei den Recyclern kaufen können. Sichergestellt werden könnte das zum Beispiel durch eine Anpassung des Verpackungsgesetzes.
„Das Prinzip ‚Flasche-zu-Flasche‘ ist für uns essenziell, um über möglichst geschlossene Recyclingkreisläufe die aktuelle Downcyclingspirale zu durchbrechen. Damit wir als Getränkehersteller aus Flaschen wieder Flaschen machen können, brauchen wir ein Erstzugriffsrecht auf das PET aus dem Pfandsystem.“
Tilmann Rothammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP DE
CCEP DE hat bereits 2021 alle PET-Einwegflaschen bis zu einer Größe von 0,5 Litern vollständig und dauerhaft auf rPET umgestellt. Dazu gehören beispielsweise die Einwegpfandflaschen aller Klassiker wie Coca-Cola, Fanta, Sprite und mezzo mix sowie ViO, Fuze Tea und Powerade. Darüber hinaus steckt in den PET-Einwegflaschen aller Größen von Fuze Tea, ViO BiO Limo und Powerade ebenfalls 100 % rPET. Unser Ziel: Bis 2030 möchten wir weltweit auf erdölbasierten Kunststoff in PET-Flaschen verzichten.
Mit einem Mix aus Mehrweg- und Einwegpfandflaschen, Dosen und Zapflösungen setzt Coca-Cola in Deutschland auf eine große Packungsvielfalt, um für jeden Verzehranlass das richtige Angebot machen zu können. Große Mehrwegflaschen aus Glas etwa sind beliebt für besondere Anlässe und Feiern zuhause, während große PET-Mehrweg- oder Einwegpfandflaschen eher im Alltag in den eigenen vier Wänden genutzt werden. Kleine 0,2 oder 0,33 Liter Mehrweg-Glasflaschen sorgen für ein besonderes Ambiente im Restaurant, unterwegs bevorzugen viele eher leichte Halbliter-Einwegflaschen aus PET.
CCEP DE arbeitet seit vielen Jahren daran, alle Verpackungen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Das gelingt vor allem, indem Verpackungen leichter gemacht werden und damit der Materialeinsatz reduziert wird und indem Materialien wiederverwendet werden. Im Packungsmix bleibt Mehrweg wichtig. Zwischen 2018 und 2022 haben wir rund 250 Millionen Euro in die Mehrweg-Abfüllung investiert: unter anderem in neue Glasmehrweg-Abfüllanlagen, neue Mehrweg-Gebinde sowie in den Ausbau unseres Mehrweg-Flaschenpools und in neue Mehrweg-Kisten.
Durchgeführt wurde die Studie vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Kooperation mit der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE). Die Untersuchung erfolgte im Jahr 2023, der Endbericht liegt seit März 2023 vor. Die Studie untersucht, welche ökologischen Auswirkungen ein veränderter, prioritärer Materialkreislauf auf die Umweltbilanz des PET-Stoffkreislaufs für Getränkeflaschen hat unter Berücksichtigung der Stoffflussbilanz, des Materialerhalts und der Materialbindung sowie der Treibhausgasbilanz. Neben einer Betrachtung des IST-Zustands im Jahr 2021 definiert die Untersuchung dabei auch Szenarien für das Jahr 2025.
Was ist eine Kreislaufwirtschaft?
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus des Materials verlängert.
In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu erzeugen.
Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen linearen Wirtschaftsmodell („Wegwerfwirtschaft“).
Was ist ein geschlossener PET-Flaschen-Kreislauf?
Ein geschlossener PET-Einwegflaschen-Kreislauf bedeutet, dass aus dem wiederverwerteten Material erneut das gleiche Produkt entsteht – also aus einer Getränkeflasche wieder eine Getränkeflasche wird. Der Vorteil des geschlossenen Kreises: Hochwertiges Recycling-Material bleibt so lange wie möglich erhalten und es muss nur ein geringer Anteil an neuem Material zugefügt werden.
Was bedeutet Downcycling?
Von Downcycling wird gesprochen, wenn hochwertiges Material zu Produkten recycelt wird, die auch aus weniger hochwertigen Kunststoffen hergestellt werden könnten. Wird etwa bei Shampooflaschen oder Sportkleidung damit geworben, dass sie aus recycelten PET-Flaschen bestehen, stammen diese Flaschen meist aus dem deutschen Pfandsystem. Getränkehersteller wie Coca-Cola sind aufgrund von strengen gesetzlichen Vorschriften auf sortenreines lebensmitteltaugliches PET angewiesen. Einmal zu anderen Produkten als Getränkeflaschen downgecyceltes PET kann nicht mehr für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen verwendet werden.