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PET-Flaschen-Recycling: Warum es so wichtig ist, dass PET Einwegpfandflaschen im Kreislauf bleiben

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21/02/2023

Nachhaltigkeit, Einweg |

Coca-Cola Europacific Partners Deutschland möchte alle Verpackungen nachhaltiger machen. Die Lösung sind Kreisläufe. Bei PET-Einwegflaschen setzen wir uns für einen möglichst geschlossenen Flasche-zu-Flasche-Kreislauf ein. Dafür brauchen wir auch die Unterstützung der Politik. Denn mit einem Erstzugriffsrecht auf das lebensmitteltaugliche recycelte PET aus dem Pfandsystem, könnten wir aus Flaschen vorrangig wieder Flaschen machen und das derzeitige Downcycling begrenzen. 

Coca-Cola Mitarbeiter kontrolliert PET-Einwegflaschen auf 100 Prozent Recyclingmaterial

Christopher Bee, Betriebsleiter von Coca-Cola in Mannheim, hält eine PET-Einwegflasche aus 100 Prozent rPET in seiner Hand. Wir wollen den Anteil an recyceltem Material in unseren Einwegflaschen weiter erhöhen. Damit wollen wir unser Ziel unterstützen, bis 2040 in Europa klimaneutral zu sein. 

Downcycling: Warum leider nicht aus jeder Flasche wieder eine neue Flasche wird

Ob Folien oder Verpackungen für Kosmetika, Reinigungsmittelflaschen oder Autoreifen – Verbraucher*innen haben gern das gute Gefühl, mit einem Produkt „hergestellt mit wiederverwertetem Plastik“ etwas für die Umwelt zu tun. Doch das gute Gefühl allein reicht nicht aus: Handelt es sich bei dem wiederverwerteten Plastik um Material aus recycelten PET-Flaschen (rPET), stammt es meist aus dem deutschen Pfandsystem.

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„Das verwendete rPET wird in der Regel aus PET-Einwegflaschen gewonnen, die an Pfandautomaten eingesammelt werden. Genau darin liegt das Problem: Es wird wieder etwas anderes daraus als eine Getränkeflasche. Damit kommt es zum Downcycling des hochwertigen Materials, das dann nicht mehr für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen verwendet werden kann.“

Cornelia Folz, Vice President Public Affairs, Communications & Sustainability bei CCEP DE

Weshalb ist Downcycling von Plastikflaschen ein Problem für den Wertstoffkreislauf?

Als Getränkehersteller sind wir aufgrund von strengen gesetzlichen Vorschriften auf sortenreines lebensmitteltaugliches PET angewiesen. „Einmal für Kleidung oder Putzmittelflaschen verwendetes PET kann nicht wieder für Getränkeflaschen aufbereitet werden“, erklärt Christine Bergmann, Senior Manager Technical Packaging bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland. „Für uns ist dieses Material damit für immer verloren.“ Verpackungen oder Folien für Kosmetika lassen sich dagegen auch aus weniger hochwertigen Kunststoffen produzieren. „Auch wenn das mehr Aufwand für die Hersteller in Bezug auf die sortenreine Sammlung und Sortierung bedeuten würde, wäre es nachhaltiger“, ergänzt Bergmann.

Christine Bergmann, Senior Manager Technical Packaging bei CCEP DE

Christine Bergmann beschäftigt sich als Senior Manager Technical Packaging bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland intensiv damit, wie Verpackungen noch besser recycelt werden können.

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"Wir möchten den rPET Anteil gern weiter erhöhen und dauerhaft einen Anteil von deutlich über 50 Prozent Recyclingmaterial erreichen. Damit uns das gelingt, wir diesen Wert auch halten und sogar noch ausbauen können, benötigen wir ausreichend Material. Denn Fakt ist: Derzeit werden wir ausgebremst, um den nächsten Schritt zu gehen. Um die Bremse zu lösen, fordern wir für Getränkehersteller das Erstzugriffsrecht auf rPET."

Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service und Supply Chain bei CCEP DE

Was bedeutet Erstzugriffsrecht auf rPET und wie kann es umgesetzt werden?

Erstzugriffsrecht heißt, dass Getränkehersteller vor anderen Branchen das Rezyklat bei den Recyclern kaufen können. Sichergestellt werden könnte das zum Beispiel, wenn das Verpackungsgesetz entsprechend angepasst wird. „Es muss jetzt das Recycling 2.0 kommen“, sagt Cornelia Folz, die bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland auch den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet. „Es geht nicht darum, dass irgendetwas Neues aus recyceltem Material gemacht wird. Es geht darum, dass man wieder das daraus macht, was es einmal war.“ Genau dafür wird das Erstzugriffsrecht benötigt.

PET-Flaschen-Recycling-Kreislauf in einer Grafik erklärt

Zahlen, Daten, Fakten zum PET-Flaschen-Recycling

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recycelten Kunststoff müssen PET-Flaschen ab 2025 enthalten, lt. EU-Richtlinie zu Einwegprodukten aus Kunststoff

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durchschnittlichen Anteil an recyceltem PET (rPET) hatte CCEP DE in allen PET-Einwegflaschen im Jahr 2022.

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rPET-Anteil haben alle kleinen PET-Einwegflaschen unserer Getränke bis zu einer Größe von einem halben Liter - und das bereits seit 2021.

2002

kam unsere erste Flasche mit recyceltem Kunststoff in Deutschland auf den Markt. Sie hatte damals schon einen rPET-Anteil von 25 Prozent.

2015

brachten wir mit Coca-Cola Life unsere erste Flasche aus 100 Prozent rPET auf den Markt.

Nachhaltigere Verpackungen: Was bewirkt PET-Flaschen-Recycling?

Verpackungen sind einer unserer größten Hebel, um unser Ziel zu erreichen, bis 2040 klimaneutral zu sein. Denn sie machen bei Coca-Cola in Deutschland knapp ein Drittel (30 Prozent) des ökologischen Fußabdrucks aus. Erhöhen wir den Einsatz von recyceltem PET in unseren Einwegflaschen, sparen wir CO2:

  • Jede Tonne rPET-Material spart knapp eine Tonne Neumaterial und damit auch die entsprechenden fossilen Ressourcen, die für das Herstellen benötigt werden.
  • Der CO2-Fußabdruck einer Flasche aus 100 % rPET ist um 40 bis 50 Prozent geringer als der einer Flasche, die vollständig aus PET-Neumaterial besteht.

Ein Flaschenrohling aus rPET in der Produktion

Flaschenrohlinge aus rPET werden direkt in unseren Werken zu neuen Flaschen aufgeblasen – das spart beim Transport viel Platz und damit CO2.

 

PET-Flaschen-Recycling: Neue Studie zeigt ungenutzte Potenziale

Bis zu 60.000 Tonnen weniger CO2 Ausstoß pro Jahr: Eine neue Flasche-zu- Flasche-Kreislauf-Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Kooperation mit der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) zeigt konkret, wie ein geschlossener Flasche-zu-Flasche-Kreislauf für PET-Einwegflaschen in Deutschland zu mehr Nachhaltigkeit beitragen würde. In unserem Online-Artikel zur Studie erfährst du im Detail, wie viel ökologisches Potenzial wir durch Downcycling verschenken. 

Damit in Deutschland aus PET-Einwegflaschen wieder PET-Einwegflaschen werden, müsste ein möglichst geschlossener Flasche-zu-Flasche-Kreislauf für Einwegflaschen etabliert werden.