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Der Ausbilder der besten Azubis verrät sein Erfolgsrezept

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15/10/2021

Mitarbeitende, Ausbildung |

Norbert Röder ist Vollzeitausbilder am Coca-Cola Standort Knetzgau in Nordbayern. Seit über 10 Jahren bildet er dort Azubis aus – und das sehr erfolgreich. Mehrere Jahre hintereinander hat Ausbilder Norbert Röder die besten Absolventen Mainfrankens oder Bayerns im Beruf der Fachkraft für Lebensmitteltechnik hervorgebracht. Sein Erfolgsrezept: den jungen Menschen schon früh Verantwortung übertragen, ihre Selbstständigkeit fördern und im Notfall als „Telefonjoker“ die Lage retten.

Nachwuchs mit Zukunft

Derzeit hat der staatlich geprüfte Molkereimeister acht Auszubildende zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik unter seinen Fittichen – verteilt auf drei Lehrjahre. Dazu kommen sechs Auszubildende weiterer Berufe, darunter die Fachkraft für Abwassertechnik und Lagerlogistik sowie Berufskraftfahrer_innen und Elektroniker_innen für Automatisierungstechnik. Ausgebildet wird mit dem klaren Ziel, die Nachwuchskräfte im Unternehmen zu halten und sie weiter zu entwickeln. Dafür gibt es nach der Lehre zunächst einen Jahresvertrag, die besten 50 Prozent eines Abschlussjahrgangs erhalten einen unbefristeten Vertrag – was bei Norbert Röders Schützlingen sehr oft vorkommt.

Die Beste Mainfrankens 2021

In diesem Jahr hat es wieder ein junges Talent aus Norberts Riege unter die Besten geschafft: Jasmin Wilhelmy hat ihre Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik mit der Note 1 (95 Punkte) abgeschlossen – als Beste in ihrem Beruf in der Region Mainfranken. Jasmin ist 24 Jahre alt und hatte zuvor den Beruf der Konditorin erlernt. Nach ihrer Ausbildung wird sie nun im Sirupraum arbeiten, wo der Sirup für die Getränke hergestellt wird, ehe er in der Abfüllung mit Kohlensäure und Wasser versetzt wird. Die richtigen Zutaten im korrekten Mischverhältnis, die Süße, die Säure, die Mineralstoffe, das optimale Timing – Fachkräfte für Lebensmitteltechnik sind die Hüter der Produktqualität.

  Die beste Auszubildende Mainfrankens 2021 in ihrem Beruf, Jasmin Wilhelmy (links), mit ihrem Ausbilder Norbert Röder (rechts).  

Die Besten der Vorjahre

In den Jahren zuvor bestanden Michelle Lawson, Elisabeth Alberti und Dominik Gleißner ihre Ausbildung mit Bravour. Michelle Lawson wurde 2020 mit einem Preis des Landkreises Kulmbach in ihrem Beruf zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik geehrt. Sie geht aktuell auf die Technikerschule nach Kulmbach und arbeitet wie Jasmin bei Coca-Cola im Sirupraum. Elisabeth Alberti und Dominik Gleißner gehörten 2018 und 2019 sogar zu den besten Bayerns in ihrem Ausbildungsberuf. Die beiden Bayernbesten der Fachkräfte für Lebensmitteltechnik haben schon kurz nach ihrer Ausbildung bei Norbert Röder den Schritt zur Meisterschule gewagt. Derzeit übernehmen sie verantwortungsvolle Positionen in der Qualitätssicherung am Coca-Cola Standort in Knetzgau. Doch welches Geheimnis steckt hinter dem Erfolg von Ausbilder Norbert Röder?

Größtmögliche Selbstständigkeit

Nach seinem Ausbildungskonzept gefragt, gibt Norbert Röder eine so einfache wie einleuchtende Antwort: „Ich übertrage den jungen Menschen sehr früh Verantwortung, lasse sie damit aber nicht allein.“ Dafür definiert er Aufgaben und Projekte, zum Beispiel Besucherführungen durch die Produktion oder die Organisation des jährlichen Girls Day. „Wer Außenstehenden unseren Betrieb oder bestimmte Abläufe selbstständig erklären muss, hat die Thematik von Grund auf verstanden“, ist er sicher. Dabei ist er immer an ihrer Seite: „Wenn mal etwas nicht klappt, bin ich im Hintergrund dabei und springe ein.“ Dasselbe gilt für Aufgaben aus der Produktionspraxis: Hier müssen die Azubis zum Beispiel Anleitungen für einen Maschinenumbau schreiben. So setzen sie theoretisches Wissen perfekt in die Praxis um.

 Ausbilder Norbert Röder vom Coca-Cola Standort Knetzgau mit seinen Auszubildenden

Gemeinsam geht‘s

Austausch und gegenseitige Hilfe unter den Azubis sind bei Norbert Röder ausdrücklich erwünscht: Jedem Neuling stellt er einen Paten aus dem zweiten oder dritten Lehrjahr zur Seite. In 14-tägigen „Schulsitzungen“ beleuchten alle gemeinsam Themen aus der Produktion in Theorie und Praxis. Über den sprichwörtlichen Tellerrand schauen sie bei Exkursionen, zum Beispiel zu einem anderen Coca-Cola Standort, einem Zulieferer oder anderen Lebensmittelherstellern, etwa einer Käserei. Auch in der Freizeit unternehmen die Nachwuchskräfte viel zusammen, zum Beispiel gemeinsame Grillfeste. Norbert Röder freut sich darüber: „Das ist ein gutes Zeichen für den Zusammenhalt. Man lernt leichter, wenn man sich gut versteht.“

 

Der „Telefonjoker“ ist immer erreichbar

Der Erfolg gibt Norbert Röder recht: Mittlerweile hat er schon viele Jahrgangsbeste Mainfrankens und Bayerns ausgebildet – auch einige Zweit- und Drittplatzierungen waren dabei. Wie stolz er darauf ist, merkt man ihm an – und, dass ihm die jungen Menschen wirklich am Herzen liegen. Deshalb ist er auch immer für sie da: „Sie können mich jederzeit anrufen, wenn sie mal etwas nicht wissen. So wie den Telefonjoker in ‚Wer wird Millionär‘“, sagt er. „Das machen sie dann sogar manchmal, wenn wir im selben Raum sind. Dann müssen wir immer alle herzlich lachen.“

 

Ich übertrage den jungen Menschen sehr früh Verantwortung, lasse sie damit aber nicht allein.

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