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Was die Jüngste und der Älteste bei Coca-Cola voneinander lernen

17.09.2021 Coke Knetzgau re 100

30/09/2021

Mitarbeitende, Ausbildung |

Natalie Schunk ist mit 17 Jahren die jüngste Mitarbeiterin von Coca-Cola in Deutschland, Hans Hofmann mit 72 der Älteste. Er könnte Natalies Großvater sein. Beide arbeiten im Werk in Knetzgau. Und beide tragen die neongelbe Arbeitskleidung. Während Natalie gerade ihre Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik absolviert, kehrt Hans den Hof und bessert seine Rente auf. Wie blicken die Mitarbeitenden auf ihr Alter und was können die Generationen voneinander lernen? Wir berichten.

 

Natalie und Hans, ihr seid in Deutschland bei Coca-Cola die Jüngste bzw. der Älteste von etwa 7.000 Mitarbeitenden. Wie fühlt sich das an?

Hans: Es fühlt sich manchmal so an, als ob die jüngeren Mitarbeiter meine Enkel wären. Ich bin viel mit Jüngeren zusammen, das macht mir keine Probleme. Ich komme sehr gut mit meinen Arbeitskollegen zurecht.

Natalie: Ich habe manchmal das Gefühl, dass mir ältere Mitarbeiter mehr beibringen wollen, weil ich so jung bin. Weil jedem klar ist, dass ich das noch nicht wissen kann. Wenn ich 20 Jahre älter wäre, wäre das bestimmt anders. Aber ich freue mich über die Hilfsbereitschaft meiner Kollegen.

 

Natalie, du stehst noch am Anfang Deiner Ausbildung. Hans, du bist schon 21 Jahre bei Coca-Cola. Was sind eure Aufgaben im Werk in Knetzgau?

Natalie: Ich mache eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnologie und bin noch im ersten Lehrjahr. Ich bin an den Maschinen, putze sie und schmiere sie. Manchmal arbeite ich auch im Labor und im Sirupraum. Da ist dann immer eine erfahrene Fachkraft an meiner Seite.

Hans: Ich bin im Kehrdienst tätig und ich räume überall, wo ich gebraucht werde. Meistens bin ich auf dem Hof.

 

Gibt es typische Situationen, in denen ihr merkt, ich bin hier die Jüngste oder der Älteste?

Hans: Ich bekomme Aufgaben, die zu mir passen, die ich gut schaffen kann. Das passt zu meinem Alter.

Natalie: Manchmal denke ich, dass mir zu wenig zugetraut wird. Das hat sich aber nach kurzer Zeit gegeben.

 

Gibt es Momente, in denen ihr merkt, dass es ein Vorteil ist, dass ihr in eurem Alter seid?

Hans: Ja, ich habe bisschen mehr Lebenserfahrung als andere. Ich kenne schwierige Situationen, einmal hatte ich einen Unfall mit dem Postauto. Da habe ich gemerkt, dass es besser ist, ein paar Sachen mit mehr Ruhe anzugehen.

Natalie: Ich glaube, dass es oft so ist, dass jüngere Leute eine andere Sicht auf die Dinge haben. Das kann die Firma positiv prägen. Nur weil etwas schon immer so gemacht wird, heißt es nicht, dass es anders nicht besser geht. Ich stelle Sachen in Frage und manchmal habe ich eine Idee, auf die andere nicht gekommen sind, die schon lange hier arbeiten. Dafür kann ich von Älteren auch lernen. Die Mischung macht’s.

 

Was habt ihr von euren Kollegen bei Coca-Cola gelernt? Für die Arbeit oder auch fürs Leben?

Hans: Einiges. Kleinigkeiten schaut man sich immer ab. Man lernt nie aus im Alter. Ich habe gelernt, dass man viel mehr Fehler macht, wenn man zu schnell handelt. Deshalb finde ich es wichtig, überlegt zu arbeiten.

Natalie: Ich habe gelernt, mich nicht so reinzusteigern, wenn mal mehr zu tun ist. Denn in unserem Beruf kann es gefährlich sein, wenn man sich selbst zu hohen Druck macht. Da könnte ich mich auch verletzen. Von den älteren Kollegen habe ich also gelernt, Sachen entspannter anzugehen.

 

Wie ist es beim Arbeiten? Gibt es etwas, dass ihr euch anders vorgestellt hattet?

Natalie: Ich dachte früher, wenn ich die Jüngste bin, werde ich bestimmt nur rumgescheucht und, dass ich nur kleine Aufgaben bekomme. Tatsächlich durfte ich schnell größere Aufgaben erledigen. Etikettierer umbauen zum Beispiel. Das ist schon ein größerer Umbau. Ich durfte insgesamt recht früh an Maschinen arbeiten.

Hans: Ich habe da keine Probleme. Mir werden Aufgaben gegeben, die ich auch gut machen kann.

 

Wie ist das in eurem Alltag, habt ihr viel mit anderen Generationen zu tun oder umgebt ihr euch mit Gleichaltrigen?

Hans: Ich wohne in einem Haus zusammen mit meinen Kindern und Enkeln. Da ist immer was los. Wenn wir bei Familienfeiern zusammenkommen, sind wir um die 20. Ich hatte früher auch fünf Geschwister, das kenne ich schon immer.

Natalie: Ich lebe bei meiner Familie, sonst bin viel mit gleichaltrigen Freunden zusammen. Aber ich treffe mich auch gerne mit der Oma von meinem Freund. Manchmal schieben wir sie im Rollstuhl durchs Dorf. Ich mag das, wenn sie erzählt, was früher war.

 

Gab es eine Situation, in denen ihr gemerkt habt, da habe ich andere überrascht?

Hans: Ich glaube nicht.

Natalie: Ich habe meinen Ausbilder und meinen Linienführer überrascht, als ich nach 16 Tagen schon eine blaue Mängelkarte ausgefüllt habe. Wenn man an einer Maschine einen Mangel feststellt, den man nicht gleich reparieren kann, dann muss man eine Karte ausfüllen. Dafür muss man den Mangel aber erst mal finden. Die Karte gibt man dem Linienführer und der meldet den Mangel der Instandhaltung, damit das repariert wird.

 

Da trägt man auch schon eine Menge Verantwortung, oder Natalie?

Natalie: Ja, und ich bin froh, dass ich die Verantwortung übernehmen kann. Das ist etwas, dass ich bei uns am Standort insgesamt viel sehe: Wir trauen uns gegenseitig etwas zu und jeder ist auch bereit, sich etwas sagen zu lassen. Egal, ob man jung oder alt ist.

 

Das Werk in Knetzgau ist einer der größten von 14 Produktionsbetrieben für kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke von Coca-Cola in Deutschland. An dem Standort werden etwa 15 verschiedene Getränke – unter anderem Coca-Cola, Fanta und Sprite – auf fünf Produktionslinien abgefüllt. Die duale Ausbildung spielt am Standort eine wichtige Rolle. Alle Informationen zu unseren Ausbildungsstellen sowie aktuelle Ausschreibungen gibt es in unserem Jobportal.